Heizungstausch - was Eigentümer beachten müssen
Heizen ist teuer und wird für fossile Energieträge wie Öl und Gas aufgrund der 2021 eingeführten und in den Folgejahren kontinuierlich steigende CO²-Abgabe tendenziell noch teurer. Noch heizen rund 80% der Deutschen mit fossilen Brennstoffen. Dabei sind 50% der Ölheizungen älter als 20 Jahre, rund 15 % älter als 30 Jahre (Heizungsmarkt-Studie BDEW).
Am wenigsten CO² stößt die Pelletheizung aus, allerdings erzeugt sie mehr Feinstaub als andere Heizungsarten. Die hohen Anschaffungskosten von rund 20.000 EUR und der notwendige Platz für die Lagerung der Pellets muss bedacht werden. Pelletheizungen erfordern häufigere Eingriffe der Bewohner hinsichtlich Reinigung der Aschekästen oder auch Beseitigung von Nachschubstörungen. Pellets haben mit ca. 5 Ct den günstigsten kWh-Preis.
Auch die Wärmepumpe, die Umgebungswärme (Luft, Erdwärme, Abwasser) nutzt, schneidet in der CO² Billanz gut ab. Allerdings nur, wenn der Betriebsstrom aus regenerativen Energien stammt. Am besten wird sie mit einer Fußbodenheizung kombiniert, die mit deutlich niedrigeren Temperaturen arbeitet als Heizkörper. Eine Wärmepumpenheizung egnet sich allerdings eher für Häuser mit gutem Wärmeschutz, sonst benötigt die Heizung zu viel Strom. Eine Gas-Brennwert-Wärmepumpen-Kombination wird in den Förderrichtllinien als Gas-Hybridheizung bezeichnet.
Das Heizen mit Solarenergie ist komplett klimaneutral. Da nicht das ganze Jahr über die Sonne scheint, wird Solarenergie in Kombination mit anderen Heizungen betrieben. In den Sommermonaten kann Solarthermie den Warmwasserbedarf gänzlich decken. Die Energieausbeute bei Fotovoltaik-Anlagen ist zwar geringer, doch sie hat einen Mehrfachnutzen: Über einen Heizstab verwandelt sich Strom in Wärme. Wird gerade kein Strom benötigt, heizt die Anlage den Warmwasserspeicher auf.
Baden-Württemberg ist aktuell das einzige Bundesland, in dem ein Mindestanteil von 15% regenerative Energien gefordert wird (EWärmeG).
Welche Heizung die günstigste für Geldbeutel und Klima ist, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa Alt- oder Neubau, Fußbodenheizung oder Radiatoren, Sonnenlage und Nutzungsverhalten. Wer sich energetisch von einem Experten beraten lässt, erhält auch dafür Zuschüsse vom Staat.
Details zum Marktanreizprogramm Heizen mit erneuerbaren Energien und den Fördervoraussetzungen gibt es unter www. bafa.de/ee.